Die Online-Foodstartup-Konferenz von FSIWS, DICA und StartinFOOD konnte auch in diesem Jahr wieder knapp 190 Food-Startups in ihren Bann ziehen. 

Am 30. September stand die Welt innovativer Food-Startups im Fokus – von der Produktion der Neu-Entwicklungen über den Verkauf bis hin zur Finanzierung der eigenen Food-Idee konnten die Teilnehmer:innen auf der Event-Plattform talque live und aus erster Hand Tipps und Hacks erfolgreicher Startups.

Bereits die Keynote war ein Highlight der Veranstaltung: Olaf Deininger, in der Lebensmittelbranche durch sein kürzlich erschienenes Buch „Food Code“ in aller Munde, gab einen kleinen Einblick, welche Auswirkungen die Digitalisierung im Lebensmittelbereich haben wird.

Wertvolle Tipps für die interessierten Zuhörer gab’s dann im Panel „Produce“ von Startups, die bereits erfolgreich aktiv sind: Eva Martell (MaMaEva), Sebastian Koch (completeorganics) und Julian Berhang (Yammbits) diskutierten die Frage, wann es sinnvoll ist, selbst zu produzieren, und wann man sich nach einem Lohnproduzenten für sein Produkt umsehen sollte.

Großes Interesse fand dann die Diskussionsrunde „Sell“, in der Thomas Kley (Löwenanteil), Julia Huthmann (JackyF) und Jan Götkekin (Pumperlgsund) ihre bevorzugten Vertriebskanäle – Online-, Bio- und Lebensmitteleinzelhandel – aus praktischer Sicht erklärten. Ergänzt wurde dieses Thema durch ein moderiertes Gespräch zwischen Selda Morina, Initiatorin der Start-up Lounge von REWE Süd, und den Gewinnern der Testlistung beim letztjährigen FoodNextGen-Wettbewerb, Lisa Berger und Pascal Moll von Zero Bullshit. Offen und ehrlich wurden hier auch die Hürden und Probleme besprochen, die der Sprung in den Handel mitbringt.

Beim Networking mit Table Captains konnten die Teilnehmer:innen des Food Startup Campus dann direkt mit den Experten sprechen und ihre Fragen loswerden: Selda Morina (REWE Süd), Johanna Kallenbach (Cluster Ernährung Bayern), Michael Goblirsch (SquareOneFoods), Jérome Hamacher (DICA), Prof. Thomas Lötzbeyer (FSIWS) und Mira Schütze (EIT food) standen in dieser Zeit mit Rat und Tat zur Seite.

Zwei weitere Highlights hatten die Organisatoren für den Nachmittag aufbewahrt: Unter der Überschrift „Scale“ gewährten zwei sehr erfolgreiche Startups einen Blick hinter die Kulissen ihrer Unternehmen: Daniel und Dennis Gibisch, Gründer von Little Lunch, und Andre Sierek, Gründer von Bitterliebe, berichteten über Ups und Downs ihrer Gründer-Story – wertvolle Tipps für (Neu)-Gründer inklusive.

#FoodNextGen: Attraktive Preise für innovative Food-Projekte

Bevor dann die Gewinner des diesjährigen FoodNextGen-Wettbewerbs gekürt wurden, hatten die Organisatoren die Teilnehmer:innen aus dem letzten Jahr zu einem Rückblick eingeladen. Ungewöhnlich offen erzählten die Startups, die sich 2020 auf dem Food Startup Campus um die attraktiven Preise beworben hatten, über Erfolge und Misserfolge der letzten zwölf Monate. Gerade aus diesen Berichten konnten die angehenden Gründer:innen und Startups auf dem Weg in den Handel wertvolle Schlüsse für ihr eigenes Unternehmen ziehen. Das Plenum war sich deswegen auch einig: Im nächsten Jahr werden wir wieder darauf schauen, was aus den diesjährigen FoodNextGen geworden ist.

Auch in diesem Jahr war der FoodNextGen-Pitch mit Live-Verkostung von 8 ausgewählten Startups der Höhepunkt der Veranstaltung. Die Jury und Inhaber von „Tasty Tickets“ hatten dazu im Vorfeld Testprodukte der 8 teilnehmenden Startups zugeschickt bekommen und konnten diese während der Veranstaltung probieren und bewerten. Diese Teilnehmer bestimmten dann auch über den Publikumspreis von 500 Euro.

Diesen Publikumspreis erhielt Djoon, eine Dattelpraline – mit 25 Prozent aller abgegebenen Stimmen.

Darüber hinaus vergab die Fachjury weitere attraktive Preise:

Das LEH-Coaching samt Testlistung auf der Start-up Lounge von REWE Süd ging in diesem Jahr an Frudist, das getrocknetes Obst neu definiert. Kurz entschlossen nimmt Selda Morina Frudist-Gründerin Alica Lammerskitten noch mit auf die nächste REWE Frühjahrsmesse – auf der die REWE-Einkäufer nach neuen Produkten Ausschau halten. Jessica und Matthias Bruckhoff, die mit TADA Ramen traditionelle Ramen zum Selbermachen vorgestellt hatten, wird ebenfalls auf der REWE Frühjahrsmesse dabei sein.

TADA Ramen wurde auch von der Andreas Schmid Logistik, ausgewählt und erhielt von Frank Gläser ein umfangreiches Logistik-Paket überreicht.

Frudist konnte auch Claudia Weidner und Melanie Diss von der GHM überzeugen und erhält einen Messestand auf der FOOD & LIFE, die vom 1. bis 5. Dezember in München stattfindet.

Mit einem Allround-Paket des Verpackungsspezialisten Jung können ebenfalls zwei Gewinner vom Platz gehen: Frudist und Palimdu. Palimdu-Gründerin Kati Eberhardt stellte natürliche Süßigkeiten für Kinder vor. Jung-Packaging-Spezialisten Claudia Franke und Michael Wagner hatten sich kurzfristig entschieden, zwei Startups auszuzeichnen.

Auch Michael Goblirsch, Partner beim Investor Square One Foods vergibt zwei Preise: jeweils ein Wachstumscoaching für TADA Ramen und Djoon.

Drei Geldpreise von der AOK Bayern

Zum ersten Mal vergab die AOK Bayern in diesem Jahr den „AOK Food Startup Award“. Dominik Kübler von Veprosa erhält für Entwicklung einer veganen Proteinsoße in Bio-Qualität 300 Euro. Moritz Mangold überzeugte mit seinem Unternehmen Organic Labs und dem Produkt Super Hafer, einem Haferdrink aus dem Papierbeutel und konnte mit 700 Euro nach Hause gehen. Für den Hauptpreis von 1.000 Euro konnte sich auch hier Frudist durchsetzen. Andre Zarth von der AOK Bayern hatte bei der Preisvorgabe vor allem auf die Kriterien Nachhaltigkeit, soziales Engagement, Gesundheit und Geschmack („NSG2“) geachtet.

Im nächsten Jahr sind die Organisatoren zuversichtlich, dass der Food Startup Campus in Präsenz in Weihenstephan durchgeführt werden kann. Um auch Food-Startups aus ganz Deutschland die Teilnahme zu ermöglichen ist aber auch ein Hybrid-Veranstaltung denkbar.

Der Food Startup Campus ist eine Veranstaltung des Food Startup Inkubators Weihenstephan (FSIWS) an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, dem Drink Innovation Campus (DICA) am Strascheg Center für Entrepreneurship und StartinFOOD.